Methoden & Werkzeuge
Modelle zur Vorhersage von Nutzerverhalten

Auch Modellierungen kann eine Form von Testing sein. Anhand verschiedener Indikatoren lässt sich menschliches Verhalten in der Interaktion mit einer Anwendung vorhersagen. So kannst du abschätzen, wie gut ein User Interface konzipiert ist.

  • GOMS-Analyse

    Eine GOMS-Analyse erlaubt vorherzusagen, wie lange ein erfahrener Benutzer für die Bearbeitung einer vorgegebenen Aufgabe in einer Benutzerschnittstelle benötigt.  Das Akronym GOMS steht für Goals, Operators, Methods und Selection Rules:

    • Ein Ziel (Goal) beschreibt, was der Benutzer erreichen möchte.
    • Operatoren sind grundlegende physische (z.B. Drücken einer Taste oder Positionieren des Mauszeigers) oder kognitive Prozesse (z.B. Abruf einer Information aus dem Gedächtnis oder mentale Vorbereitung für den nächsten Schritt in einer Handlungssequenz), die der Benutzer zur Erreichung des Ziels ausführen muss.
    • Methoden repräsentieren erlernte Operator-Sequenzen, die ein Benutzer automatisch ausführt, um ein Ziel oder Teil-Ziel zu erreichen.
    • Verfügt der Benutzer zu einem Zeitpunkt der Aufgabenbearbeitung über mehrere alternative Methoden zur Erreichung eines Ziels, so entscheiden Selektionsregeln, welche dieser Methoden verwendet wird.

    Es wurden mehrere Varianten der GOMS-Analyse veröffentlicht, die sich bzgl. der Standardisierung und Komplexität der Modellierung unterscheiden

    Mehr erfahren: https://dl.gi.de/bitstream/handle/20.500.12116/7099/Schrepp_Held_2010.p…

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  • Keystroke-Level-Model (KLM)

    Durch KLM kann der Bearbeitungszeitraum einzelner Aufgaben berechnet werden. Dabei lässt sich die Zeit durch sechs Keystroke-Level Operatoren berechnen, basierend auf geschätzter Zeit. Relevante Daten für die Berechnung des Bearbeitungszeitraums sind Tippgeschwindigkeiten einer Tastatur oder Maus, die Bewegungen zur Maus oder Tastatur, die Denkpausen und die Antwortzeiten des Systems.

    Das KLM ist die einfachste Version der GOMS-Technik. Einer der Hauptunterschiede zwischen dem KLM und anderen Modellen der GOMS-Familie ist, dass das KLM die Arbeitsschritte eines Nutzers nicht vorhersieht, sondern diese vorgibt. Daher enthält das KLM im Gegensatz zum GOMS-Modell keine Ziele und Auswahlregeln.

    Mehr erfahren: https://de.wikipedia.org/wiki/Keystroke-Level-Model

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  • CogTool

    CogTool ist ein UI-Prototyping-Tool mit der Besonderheit, dass das Design anschließend automatisch bewertet wird. Nach der Erstellung eines Prototypen oder dem Import von Screenshots wird der Interaktionsablauf in CogTool modelliert und demonstriert. Danach berechnet das Programm die Zeit zur Aufgabenerledigung automatisch. Diese kann als Maß für Effizienz des Interfaces herangezogen werden. So sind Aussagen über Designalternativen bereits in frühen Entwicklungsphasen möglich, auch wenn kein Zugang zu geeigneten Testpersonen besteht. Auch die Bewertung von Interfaces oder das Benchmarking werden auf diese Weise unterstützt.

    Mehr erfahren: https://dl.gi.de/bitstream/handle/20.500.12116/5868/Ehni_2011.pdf

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